Die EU erlaubt seit zwölf Jahren zum ersten Mal wieder den Anbau einer genetisch veränderten Pflanze. Der Chemiekonzern BASF darf die Gen-Kartoffel „Amflora“ für Industrielle Zwecke anbauen, Nebenprodukte dürfen sogar als Futtermittel verwendet werden.
Bei der Online Petition von Avaaz.org können sie hier dagegen unterschreiben und ihren Beitrag gegen den Einzug von Genriesen wie Monsanto und Co. in die EU machen!
Dies ist die erste Zulassung dieser Art seit über zwölf Jahren. Die Entscheidung basiere auf umfassenden wissenschaftlichen Untersuchungen, so die EU-Kommission. Verschiedene Umweltschutzorganisationen haben bis heute Zweifel an der Unbedenklichkeit der genetisch veränderten Pflanze.
Was wurde bei Amflora verändert?
Es wurde ein Enzym genetisch manipuliert, so dass sie mehr Stärke enthält. Dies ist gerade in der Papier-, Textil- und Klebstoffproduktion von Vorteil. Große Teile dieser Industrie haben ihren Sitz in der EU. So auch BASF, das als Türöffner für den oft kritisierten Genriesen Monsanto in die EU gilt.
Durch die vereinfachte Aufbereitung der Kartoffel erhofft man sich zusätzlich Einsparungen von Energie, Wasser und anderen Rohstoffen. Zum Essen ist Amflora nicht gemacht. Ihr erhöhter Stärkegehalt macht sie ungenießbar.
Die (bekannten) Risiken
Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) kritisiert die Einführung scharf. Die Stärkekartoffel enthalte ein Resistenz-Gen gegen Antibiotika, das auf Bakterien des Magen-Darm-Trakts übertragen werden könne, so deren Genexpertin Heike Moldenhauer.
Protest entzündet sich auch an der Entscheidung, Nebenprodukte der Kartoffel als Futtermittel zuzulassen. Neben Umweltschutzorganisationen lehnen auch die Weltgesundheitsorganisation und die EU-Arzneimittelbehörde die Verwendung als Futtermittel ab. Experimente beweisen, dass die Eigenschaften des Futters später auch ins Fleisch und Milch der Tiere übergehen können.
Weiters sollte immer ein gesundes Maß an Demut herangezogen werden, wenn ein neu kreirtes Lebensmittel auf den Markt kommt.
Online Petition
Unterschreiben auch Sie gegen die Einführung von genetisch veränderten Pflanzen in die EU!
Eine neu ins Leben gerufene Initiative gibt einer Million EU-Bürgern die einmalige Chance, offizielle Anfragen direkt an die Europäische Kommission zu richten.
In der Petition fordert Avaaz.org von EU-Kommissions-Präsident Barroso, ein Moratorium für die Einführung von genmanipulierten Nutzpflanzen in Europa zu erlassen, eine ethisch und wissenschaftlich unabhängige Forschungskommission ins Leben zu rufen, die die Auswirkungen von gentechnisch veränderten Lebensmitteln untersucht, sowie strenge Auflagen zu erlassen.
5 Antworten auf „Eine Million Unterschriften gegen Gentechnik in der EU!“
Habe schon unterschrieben. Wenn ich mir vorstelle, dass auch in Europa Firmen wie Monsanto mit ihren Produkten die Umwelt zerstören, kommt mir die Galle hoch. Ich hoffe die EU bleibt weitgehend gen-frei obwohl Importe aus Ländern die gen-veränderten Pflanzen zulassen ja leider schon zu Hauf unter uns sind.
[…] die Gen-Kartoffel Amflora in der EU erlaubt worden ist (siehe Artikel Geckos) verbietet Gesundheistminister Stöger jene jetzt für den Anbau in […]
Hi,
ich habe natürlich auch gleich unterschrieben. Schon mitbekommen, wie tapfer in Deutschland Aktivisten Felder belagern? Leider ist das alles nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und als einfacher Konsument hat man nicht das Gefühl gegen diese Konzerne wirklich etwas ausrichten zu können.
Ich versuche es trotzdem und kaufe nach Möglichkeit gentechnikfreie Lebensmittel wie zB. bei Hofer Produkte von Zurück zum Ursprung, denn die sind allesamt gentechnikfrei (http://www.zurueckzumursprung.at/grundwerte/grundwerte-detail/gw-gentech/). Schließlich ist der Konsum die mächtigste Waffe, die ein Konsument hat und am ende machts dann die Masse.
LG, Bini
Hi Bini!
Ist natürlich nicht einfach, aber was heute als unmöglich erscheint kann morgen schon ganz normal sein. 🙂
Ist sicher ein erster Schritt beim Einkauf darauf zu achten. Dies funktioniert aber nur wenn es wenige und gute Qualitäts-Siegel gibt und die Kontrolle dahinter funktioniert.
Glaube kleinere, regionale Vertriebe sind ein guter Weg, da die Kontrolle einfacher ist und die enge soziale Vernetzung untereinander Verantwortungsbewusstsein und somit Qualität fördert.
Mal schauen, wohin das geht. Zur Zeit ist auf jeden Fall der Einzug der Gen-Riesen wie Monsanto eine der größten Gefahren für unsere Lebensmittelqualität.
Greetz, Stefan
Habe gerade einen interessanten Artikel auf Zeit-Online zur Amflora Freigabe gelesen.
Quelle: http://www.zeit.de/wissen/umwelt/2010-03/amflora-kartoffel-gentechnik
Es scheint als sei die Antibiotika Resistenz keine übermäßig große Gefahr. Ausschließen kann die Forschung natürlich nichts.
Ist eine sehr interessante Diskussion, wo mich vor allem störrt, dass dies der erste Fuß der großen Konzerne in die EU ist und die Gefahr neuer genetisch manipulierter Pflanzen bei uns dahinter steckt.
Hier der Thread zu Gentechnik in unserem Forum: http://forum.alpine-geckos.at/viewtopic.php?f=7&t=231
Grüße, Stefan